Joshu begann sein Studium, als er 16 Jahre alt war, und setzte es bis zu seinem 80. Lebensjahr fort. Er war ein fleißiger Schüler, der seine Zeit dem Studium der Chan-Lehren und der Meditation widmete. Nach vielen Jahrzehnten des Lernens und der Praxis wurde er ein weiser und respektierter Lehrer.
Von seinem 80. bis zu seinem 120. Lebensjahr unterrichtete Joshu unzählige Schüler, die aus allen Ecken der Welt kamen, um seine Weisheit und seine Einsichten zu erfahren. Er war bekannt für seine einfachen, aber tiefgründigen Lehren, die oft durch scheinbar paradoxe Antworten und Geschichten vermittelt wurden.
Eines Tages fragte ein Schüler Joshu: „Meister, wenn ich nichts im Geiste habe, was soll ich dann tun?“ Joshu lächelte und antwortete: „Dann wirf es hinaus.“ Der Schüler war verwirrt und fragte weiter: „Aber wenn ich gar nichts habe, wie kann ich es dann hinauswerfen?“
Joshu betrachtete den Schüler einen Moment lang, bevor er antwortete: „Nun, mein Schüler, dann trage es doch hinaus.“
Der Schüler verstand immer noch nicht ganz und fragte: „Meister, wie kann ich etwas hinaustragen, das nicht existiert?“
Joshu lächelte weise und erklärte: „Das Nichts, das du im Geiste hast, ist nur eine Vorstellung. Wenn du wirklich nichts im Geiste hast, gibt es nichts, was dich belastet oder beschäftigt. Wenn es nichts gibt, dann bist du frei. Trage diese Freiheit mit dir, als wäre sie ein Schatz. Die Kunst besteht darin, die Leere nicht als Abwesenheit von etwas zu sehen, sondern als die Präsenz von unendlichen Möglichkeiten.“
Der Schüler dachte lange über die Worte seines Meisters nach und begann zu verstehen, dass wahre Freiheit im Geist nicht durch das Hinzufügen von Wissen oder Gedanken erreicht wird, sondern durch das Loslassen und Erkennen der eigenen Natur.
Von diesem Tag an praktizierte der Schüler mit neuem Verständnis und fand Frieden und Klarheit in der Leere seines Geistes, stets inspiriert von Joshus weisen Lehren.
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