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Apfelsaft

Autorenbild: Gongan - KoansGongan - Koans

Der Meister kam von der Stadt zurück und brachte Apfelsaft mit. Er rief alle Schüler herbei und schenkte ihnen ein Glas ein, doch ein Schüler wollte es nicht trinken und sagte entsetzt: „Bäh, das ist ja trüb und da schwimmen Sachen drin“, und ging davon.

Später, als der Schüler zurückkam, sah der Apfelsaft nicht mehr trüb aus und richtig lecker. So fragte dieser Schüler den Meister: „Ist das dasselbe Glas von vorher und mein Glas?“


Der Meister sagte: „Ja, das ist deins.“ Der Schüler besann sich und sagte: „So ist er wie wir, wenn wir meditieren?“ „Ja, so ist es, mein Schüler. Wenn wir zur Ruhe kommen, wird alles klar und die Verbundenheit wird ersichtlich“, sprach der Meister. Der Schüler erwiderte: „Sollten wir also immer warten, bis es nicht mehr trüb ist, um verbunden zu sein?“


Der Meister antwortete: „Nicht ganz. Auch wenn es trüb ist, ist die Verbundenheit da, doch wir können sie nur nicht erkennen. Darum meditiere und praktiziere oft, damit das Erwachen auch im Alltag präsent ist.“




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